Wohnbauten

Wohnbauten sind mitunter eine der dauerhaftesten Aufgaben der
Architekten: Vermutlich sind es – nebst Kirchen - die am längsten
in ihrer Funktion verharrenden Räume, welche von Generation zu
Generation weitergegeben werden.
Neue Wohnformen kommen und gehen und dokumentieren in ihrem
gebauten Bestand den gesellschaftlichen Wandel in Ort und Zeit. So
ist wohnen seit jeher politisch aufgeladen. Mehr noch, es lässt sich
durchaus aufzeigen, dass planen von Wohnraum selbst Politik ist.
Selten jedoch werden Wohnräume zu Gunsten anderer Funktionen
abgelöst. Die statische Natur des Grundbedürfnisses Wohnen liegt
dem Menschen seit der Sesshaftwerdung im Schoss. Wohnen kann
im Unterschied zu Arbeiten nicht digitalisiert werden. Wohnen braucht
physische Präsenz und Raum. Dies ist vielleicht einer der Gründe,
wieso wohnen selten funktional abgelöst oder ausgetauscht wird.

(Vorwort für Booklet A. Mühlbauer)